Die Deutsche Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung (DGPPF) wurde im Oktober 2015 in Trier gegründet und ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre im Kontext der Positiven Psychologie tätigen Wissenschaftler/innen zahlreicher Fachdisziplinen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir laden Sie herzlich ein und freuen uns sehr auf die 4. Konferenz der DGPPF (online). Das umso mehr, als dass die DGPPF in der Zeit vor der Pandemie im vollen Aufwind war und bei unserer letzten Konferenz 2018 in Bochum unter der Leitung von Corinna Peifer rund 180 Teilnehmer/innen aus vier Kontinenten zusammengekommen sind. Die für Wien von Anton Laireiter geplante Konferenz, fiel dann leider der Pandemie zum Opfer, aber nun sind wir voller Hoffnung, dass wir anknüpfen können an die zunehmende Internationalisierung und den analogen, anregenden Austausch in der scientific community.
Es scheint, als befinde sich die Welt nach Jahrzehnten eher friedvollen Zusammenlebens auf einem neuen Kurs der Ausgrenzung durch verbale Entgrenzungen, protektionistisch induzierte Zerwürfnisse und Wissenschaftsfeindlichkeit. Auch die durch die Pandemie verstärkt wahrgenommenen individuellen Beeinträchtigungen (Zukunftsangst, Schwierigkeiten bei Entscheidungsfindungen, hohes Stressempfinden, soziale Isolation u.a.) erfordern evidenzbasierte Antworten. Angesichts dessen bleibt die alte Frage des Kritischen Rationalismus: Darf Wissenschaft Position beziehen? Im Sinne Karl Poppers sollte die Betonung der logischen Struktur der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung die gesellschaftlichen und psychologischen Zusammenhänge der Erkenntnisgewinnung ja systematisch ausklammern.
Darf sich Wissenschaft also verorten? Und dann auch noch positiv? Es scheint, als forderte unser derzeitiger Wandel auf individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Ebene geradezu dazu heraus.
Die Positive Psychologie und das Thema unserer Konferenz “Promoting Positivity – Re-Thinking our Future” setzen auf
- das friedliche Miteinander im Sinne der Jahrtausende alten humanistischen Tradition Europas
- die Achtung der philosophischen Universaltugenden Weisheit und Wissen, Menschlichkeit, Mäßigung, Transzendenz, Mut und Gerechtigkeit
- Zuwendung und Wertschätzung gegen Separatismus, Abwertung und Ausgrenzung
- sowie das gemeinsame Entwickeln neuer Zukunftsimpulse auf der Basis empirischer Evidenz.
Kurz: Die Positive Psychologie steht für eine Zukunft, in der Menschen, Organisationen und Gesellschaften aufblühen; sie setzt auf ein humanökologisches Paradigma. Es geht um die Hoffnung auf eine menschenwürdige Welt, zu der wir als Forschende aktiv unseren Teil beitragen können.
Wir freuen uns auf eine Konferenz auf der wir Zukunftsperspektiven reflektieren, Strategien durchdenken und Innovationen anstoßen.
Wir freuen uns auf eine inspirierende Konferenz; wir freuen uns darauf, Sie online begrüßen zu dürfen.
Mit bestem Gruß
Prof. Dr. Michaela Brohm-Badry (Präsidentin der DGPPF)